Wohnen in der Zukunft – Ohne Öl- und Gasheizungen Teil 2

Beitrag vom 09.03.2022 | Autor: RE/MAX Austria

    Der Umstieg auf klimaneutraleres Heizen betrifft Jeden von uns. Rund 40 Prozent aller Wohnungen und Häuser in Österreich heizen mit Erdgas und Heizöl. Spätestens 2040 soll Österreich klimaneutral sein und auf Öl- und Gasheizungen verzichten.

    Nachhaltig heizen bedeutet - jene Ressourcen verwenden, die vor Ort vorhanden sind: Holz aus nahegelegenen Wäldern, Biogas aus landwirtschaftlichen Abfällen, Abwärme aus der Industrie, Wärme aus dem Boden, der Luft oder dem Grundwasser. Wann sich der Wechsel für Sie am besten lohnt und worauf Sie achten sollten, haben wir hier näher beschrieben.

    Bestens Umsteigen bei Altbauten

    Ab einem Alter von 15-20 Jahren macht es Sinn, die Heizanlage zu erneuern. Alte Heizkessel sind oft Energiefresser, vor allem, wenn sie überdimensioniert sind.

    Bei Alt­bauten ist es wichtig, vor der Anschaffung einer neuen Heizung auch den Dämmstandard des Gebäudes zu verbessern. Oft ist die oberste Geschossdecke gar nicht oder schlecht gedämmt. Wenn Sie vor Anschaffung eines neuen Heizsystems diese auf eine Gesamt­dämmstärke von 30 cm bringen, sparen Sie im Schnitt etwa ein Viertel der Heizkosten.

    Der Umstieg von einer Ölheizung auf eine ähnlich kom­fortable Pelletsheizung zahlt sich bei derzeitigen Ener­giepreisen am ehesten aus. Aufgrund der hohen Energiedichte von Pellets ist möglicherweise auch kein zusätzlicher Lagerraum nötig.

    Bestens Umsteigen bei Neubauten

    Passivhäuser brauchen ein speziell kleines Heizsys­tem! BewohnerInnen von Passivhäusern betreiben eine Wohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückge­winnung und eingebauter Luftwärmepumpe, die auch das Warmwasser erzeugt. Diese zentralen Kombigeräte können mittels einer kleinen Fußboden- oder Wandheizfläche den Wärmebe­darf von Passivhäusern und sogar von hocheffizen­ten Niedrigstenergiehäusern abdecken.

    Plusenergiehäuser liefern mehr Energie als sie verbrauchen. Achten Sie beim Neubau auf eine sehr gute thermische Qualität des Gebäudes! Das macht Sie krisensicher für die Zukunft und erhält langfristig den Gebäudewert. Mit einem Plusenergiehaus werden Sie zum Energieversorger, weil Sie mehr Energie ins Netz einspeisen als sie beziehen.

    Hier noch ein paar unterstützende Punkte als Entscheidungshilfe:

    • Denken Sie langfristig und setzen erneuerbare Energie ein: Mit einem Fernwärmeanschluss ans Biomasseheizwerk heizen Sie platzsparend und be­quem zu gleichen Vollkosten wie mit einem eige­nen Heizkessel. Ist kein Anschluss vorhanden, sind alle Arten von Holzheizungen, aber auch Wärme­pumpen, im Hinblick auf die Energiekosten und auf die Umwelt empfehlenswert.
    • Wärmepumpen nur in Niedrigenergiehäusern mit Fußboden- bzw. Wandheizung einbauen! Nur effiziente Wärmepumpen, die maximal ein Viertel der erzeugten Raumwärme an Strom brauchen, sind ökologisch sinnvoll. Wärmepumpen brauchen gera­de im Winter Strom, wo dieser hauptsächlich aus fossi­len Quellen stammt und importiert werden muss. Luft-Wasser-Heizungswärmepumpen sind nur für Passivhäuser empfehlenswert.
    • Biomasseheizungen mit Stückholz, Hackschnitzel oder Pellets eignen sich gut für alle Gebäudetypen. Für Passiv- oder Niedrigstenergiegebäude sind die am Markt erhältlichen Kessel meist überdimensioniert. Deswegen gehört unbedingt ein Pufferspeicher dazu, der die produzierte Wärme speichert.
    • Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sparen Energie und sorgen rund um die Uhr für frische, reine und angenehm temperierte Luft. Kor­rekt ausgeführt sind sie zugfrei und geräuschlos. Die Energiekennzahl kann mit guten Anlagen je nach Luftdichtheit des Gebäudes in Kombination mit ei­nem Erdreichwärmetauscher oder einem Solekreis­lauf um 10–20 kWh/m²a verringert werden. Der Einbau einer Lüftungsanlage ist somit empfehlenswert, rechnet sich aber nicht allein über die Einsparung von Heizkosten.
    • Fossile Brennstoffe nur mit Brennwertgeräten und in Kombination mit einer Solaranlage sowie einer Niedertemperaturheizung einsetzen!
    • Vermeiden Sie Stromdirektheizungen als Hauptheizung (z.B. elektrische Radiatoren oder Infrarotpaneele)

    Heizen Sie noch mit Öl oder Gas oder sind Sie bereits auf eine andere Heizmethode umgestiegen? Teilen Sie uns Ihre Vorgehensweise mit! Wir freuen uns auf Ihre Nachricht auf office@remax-solutions.at