Konstante Verkaufszahlen, gestiegene Preise Halbjahreszahlen und Gegenwart klaffen auseinander
RE/MAX-ImmoSpiegel 1. Halbjahr 2022: Gesamtüberblick über den österreichischen Wohnungsmarkt
- Mengen: In Summe nahezu konstant. Zuwächse vor allem in der Steiermark, Niederösterreich und Salzburg, Rückgänge vor allem in Wien, Oberösterreich und Tirol.
- Verkaufswert für Eigentumswohnungen steigt von 6,76 auf 7,55 Mrd. Euro.
- Größter Wertzuwachs (trotz Mengeneinbruch) in Wien: +277 Mio. auf 2,64 Mrd. Euro.
- Wohnungspreise: Steigende Preise in allen Bundesländern, am stärksten in Wien, im Burgenland und in Oberösterreich.
- 257.943 Euro kostete eine typische Wohnung im ersten Halbjahr 2022.
- Ein Viertel aller Wohnungen kostete unter 157.000 Euro, das teuerste Viertel mindestens 345.000 Euro.
- Quadratmeterpreis in Österreich im Durchschnitt bei 4.044 Euro, +9,0 % zum Vorjahr, im Fünfjahresvergleich +32,8 %.
- Erstbezugswohnungen: Anteil sinkt von 37,7 % auf 37,1 %. In Vorarlberg, Oberösterreich und Kärnten liegt er über 40 %.
- Preisaufschlag für Erstbezug auf Bestandswohnung sinkt von +36,2 % auf +34,3 %.
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Amstetten, 12. Oktober 2022 Regional völlig unterschiedliche Entwicklungen glätten sich bundesweit zu einem Mengenergebnis knapp über dem Vorjahresvergleichszeitraum. Mit 26.262 Wohnungen wurden im ersten Halbjahr 2022 um +96 Einheiten (+0,4 %) mehr verbüchert als in den Rekordjahren 2021 und 2018. Dabei laufen die Trends in den Bundesländern völlig unterschiedlich.
Die Durchschnittspreise für eine Eigentumswohnung haben österreichweit im ersten Halbjahr 2022 um +9,6 % zugelegt, nach +8,6 % im Vorjahr. Die Bandbreite in den Bundesländern reicht von +7,4 % bis +16,9 %.
Fast zwölf Prozent mehr Wert
Die Analyse des RE/MAX-ImmoSpiegels auf Basis der Kaufvertragssammlung von IMMOunited, den Experten für Immobiliendaten, die die Daten aus dem Grundbuch als Vollerhebung ausgelesen haben, ergibt für das erste Halbjahr 2022 einen Transaktionswert von 7,55 Mrd. Euro, um +786 Mio. Euro mehr als 2021. Das entspricht einer Steigerung von +11,6 %. Zwar war die Transaktionswertsteigerung von 2020 auf 2021 mit +20,1 % erheblich höher, hatte aber als Basis auch eine Mengensteigerung von 9,6 %, die 2022 fehlt.
Wohnungswertanteil am Gesamtimmobilienmarkt ziemlich stabil
Die 26.262 Wohnungskäufe bedeuten am Gesamtimmobilienmarkt mit seinen 74.258 Verbücherungen einen Anteil von 35,4 %. Das sind um +1,2 Prozentpunkte mehr als 2021, aber auch um -2,5 Prozentpunkte weniger als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre – der Höhepunkt war 2017 mit einem Anteil von 41,7 %.
Der Wertanteil der Wohnungen am Gesamtmarkt von 21,73 Mrd. Euro entspricht 34,7 % und liegt damit ziemlich exakt bei den Anteilen von 2019 bis 2021, aber doch um -0,7 Prozentpunkte unter dem Zehnjahresdurchschnitt.
„Der Immobilienmarkt hat sich in den vergangenen Wochen spürbar verändert, das betrifft auch die Eigentumswohnungen. Während im ersten Halbjahr 2022 die Verbücherungszahlen und die Nachfrage weiterhin auf einem sehr hohen Niveau waren und die Preise nochmals deutlich angezogen haben, können sich aufgrund der steigenden Zinsen, der verschärften Kreditvergaberichtlinien, der steigenden Energie- und der höheren Lebenshaltungskosten so manche Interessenten, die sich noch vor wenigen Monaten eine Wohnung problemlos hätten kaufen können, dies in der derzeitigen Situation nicht mehr leisten. Sie müssen ihre Pläne bzw. Träume aufschieben oder gänzlich aufgeben“, erklärt Bernhard Reikersdorfer, MBA, Managing Director von RE/MAX Austria. „Das Angebot am Eigentumswohnungsmarkt ist seit Juli 2022 spürbar gestiegen, die Nachfrage nach Eigentumswohnungen ist – von einem sehr hohen Niveau ausgehend – in den letzten zwei Monaten um ein Viertel zurückgegangen. Das heißt, es ist damit zu rechnen, dass sich die Preiskurve in den nächsten Monaten deutlich abschwächen wird und in einzelnen Regionen auch mit Preisrückgängen zu rechnen ist“, so Reikersdorfer weiter.
Die Bundesländer im Detail unter https://www.remax.at/de/presse/presseaussendungen/eigentumswohnungsmarkt-1-halbjahr-2022-19998
ERSTBEZUG und BESTANDSWOHNUNGEN
Der Kaufvertragsanalyse von IMMOunited nach betrug im ersten Halbjahr 2022 der Anteil der ausgewiesenen Bauträgerobjekte (Neubauten oder Generalsanierungen) an den verbücherten Eigentumswohnungen bundesweit 37,1 % (2021: 37,7 %).
Erstbezugsanteil zwischen 28 und 43 %
Die Anteile an verbücherten Erstbezugswohnungen in den verschiedenen Bundesländern bewegen sich dem RE/MAX-ImmoSpiegel zufolge zwischen 28,0 % im Burgenland (2021: 19,5 % und 43,2 % in Vorarlberg (2021: 42,4 %). Dazwischen liegen Oberösterreich mit 41,4 % (2021: 44,4 %), Kärnten mit 40,6 % (2021: 38,5 %) und Salzburg mit 39,3 % (2021: 37,6 %) In Tirol ist der Erstbezugsanteil von 44,1 % (2020) über 42,4 % (2021) auf 38,1 % (2022) gefallen, in der Steiermark dagegen von 35,0 % auf 36,4 % gestiegen. In Wien wiederum sank er von 37,9 % auf 36,2 % und in Niederösterreich stieg er von 27,6 % auf 30,0 %.
Die Preisunterschiede zwischen gebraucht und neu
Erstbezugswohnungen kosteten im ersten Halbjahr 2022 im Mittel 306.986 Euro, gebrauchte dagegen 228.499 Euro. Der Erstbezugsaufschlag liegt bundesweit bei 34,3 %.
Am niedrigsten ist der Preisaufschlag für neu statt gebraucht in Tirol (+19,1 %) und Salzburg (+19,3 %) gefolgt von Wien (+28,7 %). In der Steiermark, wo der höchste Neubauanteil in Graz ist, treibt der Grundstückspreis den Erstbezugsaufschlag auf +30,9 %. In Oberösterreich liegt er beim Bundesmittel von +34,3 %, im Burgenland (Neubauten vor allen in Eisenstadt und Neusiedl) bei +40,0 %. In Niederösterreich finden sich 540 der 991 Neuwohnungen in den teuren Bezirken Baden, Bruck, Korneuburg und Tulln, dementsprechend hoch ist der Preisunterschied zum gesamten Bundesland: +43,1 %. In Vorarlberg beträgt der Aufschlag +46,5 %. Am höchsten ist er in Kärnten mit +66,6 %, getrieben von den hohen Neubauanteilen in Villach (Stadt + Land), Klagenfurt, Klagenfurt-Land und Spittal – weithin bekannten Seengebiete.
Sichere Zahlen aus dem Grundbuch
Die Grundlagen für die verlässlichsten verfügbaren Immobilien-Marktdaten in Österreich liefert das Grundbuch mit seinen öffentlich zugänglichen Kaufverträgen, die von der IMMOunited GmbH, den Experten für Immobiliendaten, in der Kaufvertrags-Sammlung vollständig erfasst und von RE/MAX Austria ausgewertet und analysiert werden. Nur diese Kombination erfüllt die drei wesentlichen Kriterien für sichere, valide Daten:
- lückenlose Erfassung aller Verkäufe und nicht nur eines verzerrten Teils
- tatsächliche Verkäufe statt angebotener Immobilien
- tatsächliche Verkaufspreise statt Angebotspreise
„Wir erheben Transaktionsdaten aus dem österreichischen Grundbuch und ergänzen diese z. B. um historisch erfasste Nutzwertgutachten, Flächenwidmungs- und Gebäudeinformationen aus dem Grundstücksverzeichnis sowie Daten aus Immobilieninseraten. So entstehen vollständige Transaktionsdatensätze, die für einen transparenten Immobilienmarkt sorgen und für unsere Partnerunternehmen eine wertvolle Entscheidungsgrundlage darstellen“, sagt Mag. Roland Schmid, Eigentümer und Geschäftsführer der IMMOunited GmbH.
Das Immobilienexperten-Netzwerk RE/MAX
betreibt in Österreich 112 Bürostandorte (in allen neun Bundesländern und allen Landeshauptstädten). 600 MaklerInnen betreuten 2020 über 10.000 Transaktionsseiten. Den jährlichen Untersuchungen des Branchenmagazins Immobilienmagazin zufolge ist RE/MAX nicht nur das mit Abstand erfolgreichste Immobilien-Franchisesystem in Österreich, sondern auch beim erzielten Honorar die ganz klare Nummer 1. RE/MAX Austria ist, wie die einzelnen RE/MAX-Büros, rechtlich und wirtschaftlich unabhängig, gleichzeitig aber Teil des weltweit führenden Franchisenetzwerks RE/MAX. Drei Besonderheiten begründen den langjährigen Erfolg der Marke in Österreich:
- das unumschränkte Bekenntnis zur Zusammenarbeit unter den KollegInnen und damit mehr Auswahl und besseres Service und größere Erfolgschancen für KäuferInnen, MieterInnen und EigentümerInnen,
- das einzigartige und für alle Mitglieder laufend verpflichtende Ausbildungs- und Schulungsprogramm der RE/MAX-Akademie und
- der technologische Vorsprung der RE/MAX-Organisation in vielerlei Hinsicht.
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Bild: Abdruck honorarfrei, © Christian Postl, RE/MAX Austria
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„„Der Immobilienmarkt hat sich in den vergangenen Wochen spürbar verändert, das betrifft auch die Eigentumswohnungen. Während im ersten Halbjahr 2022 die Verbücherungszahlen und die Nachfrage weiterhin auf einem sehr hohen Niveau waren und die Preise nochmals deutlich angezogen haben, können sich aufgrund der steigenden Zinsen, der verschärften Kreditvergaberichtlinien, der steigenden Energie- und der höheren Lebenshaltungskosten so manche Interessenten, die sich noch vor wenigen Monaten eine Wohnung problemlos hätten kaufen können, dies in der derzeitigen Situation nicht mehr leisten. Sie müssen ihre Pläne bzw. Träume aufschieben oder gänzlich aufgeben“, erklärt Bernhard Reikersdorfer, MBA, Managing Director von RE/MAX Austria.
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